BadAiblingDasMagazin_2025 - Magazin - Seite 56
56 Genuss Leben
Mittagessen könnten wir hier auch,
vegetarische Spezialitäten, Suppen
und Salate gibt es neben wechselnden
Hauptgerichten auf der Karte. Aber
nachdem wir nicht den ganzen Tag essen
wollen und können, machen wir jetzt
erst einmal eine Pause.
Weiter geht es dann am Abend im
Gastgarten des Hotels Johannisbad.
Hinter dem Hotel liegt er abseits der
Straße und ist richtig romantisch. Unter
alten Bäumen, umgeben von viel Grün
sitzt man ruhig und gemütlich. Hotelchef Maximilian Lindner erzählt über
die Geschichte des Hauses: „Den Biergarten gibt es seit knapp 30 Jahren.
Das Gebäude selbst ist aber schon 1870
entstanden. Seit 1930 ist es in der Familie. Gebaut wurde es von einem Herren Joannis, woher sich auch der Name
Hotel Johannisbad ableitet. Das habe
ich in alten Unterlagen gefunden, aber
leider nicht mehr über diesen Herrn
Joannis. Das wäre sicher spannend,
weil sich das ja fast griechisch anhört.
So kann man nur spekulieren.“
Bayerisch und gut
Das Hotel, das zweite Kurhotel
Bad Aiblings, hatte zunächst häufig
wechselnde Besitzer. „Dann hat mein
Urgroßvater das Johannisbad gekauft.
Leider ist er kurz drauf gestorben.
Meine
Urgroßmutter
und
meine
Großmutter haben das Hotel also
ohne ihn weiter geführt. 1940 beschlagnahmte die Wehrmacht das Hotel,
1943 wurde es an das Rote Kreuz übergeben, das hier ein Lazarett aufbaute.
Nach dem Krieg waren dann kurz die
Amerikaner drin und bis 1950 wurde es
als Flüchtlingsunterkunft genutzt. 1950
haben die Großeltern das Hotel zurückbekommen und nach und nach wieder
als Kurhotel aufgebaut. Das Rote Kreuz
hatte übrigens im Krieg einen unterirdischen Luftschutzbunker im Garten
angelegt, den es 2023 reaktiviert und
renoviert hat. Dort wurden dann eine
Zeit lang Rave-Partys gefeiert.“