BA SJ 1124 - Journal - Seite 14
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RATHAUS
Stadt-Journal Mai 2024
Novum für Bad Aibling – Erfolgreiche Bürgerbeteiligung
Zahlreiche Bürger gestalten ihre Stadt
Die erste Bürgerbeteiligung in der
Geschichte der Stadt Bad Aibling war
ein voller Erfolg. Initiiert wurde sie
für das geplante Bauprojekt an der
Therme: Um die Attraktivität der
Therme weiter zu steigern, soll hier
ein Thermenhotel entstehen. Aber
auch Synergien mit dem Einzelhandel, der Gastronomie, dem Kurhaus
und den umliegenden Gesundheitsbetrieben sowie Wohnraum für
Bad Aiblinger Bürger sind Ziele des
Bauvorhabens.
Damit dies gelingt, haben sich Stadt
und Bauträger gemeinsam für eine
Bürgerbeteiligung entschieden.
„Diese Art der Einbindung der Bürger
ist vollkommen neu für Bad Aibling.
In der Regel werden die Bürger erst
im Rahmen der gesetzlichen Beteiligung eingebunden – ein, wie ich
finde, sehr später Zeitpunkt. Umso
mehr freut es mich, dass wir beim
Thermenhotel neue Wege gegangen
sind, denn bei einem Projekt dieser
Dimension ist es uns als Stadt
Bad Aibling unheimlich wichtig,
dass die Bürger mitreden können“,
zeigt sich Bürgermeister Stephan
Schlier begeistert.
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe
Bad & Aibling bildete die Ideenwerkstatt am 14. März im Kurhaus. Unter
der Leitung der nonconform Ideenwerkstätten – einem erfahrenen, auf
Bürgerbeteiligungen spezialisierten
Partner – brachten zahlreiche Bürger
ihre Vorstellungen, Ideen und
Wünsche für das geplante Thermenhotel und die Bebauung des Areals
ein. Bereits tagsüber fanden verschiedene Workshops statt. Zunächst
brachten sich mit der 3. Klasse der
Luitpold Grundschule, der Abschlussklasse der St. Georg Mittelschule
sowie der Zimmererklassen und der
Inklusionsklasse der Berufsschule
Bad Aibling die jungen Generationen
ein. Anschließend fanden in der
Ideenwerkstatt Menschen mit Behinderungen sowie Senioren und deren
Bedürfnisse Gehör. Den Abschluss
der Workshop-Runde bildeten die
Beherbergungs-, Kur- und Heilbetriebe Bad Aiblings. Zur offenen
Ideenwerkstatt am Abend kamen
schließlich mehr als 80 Bad Aiblinger
aller Bevölkerungsschichten sowie
zahlreiche Stadtratsmitglieder ins
Kurhaus. Nachdem die Rahmenbedingungen des Projekts vorgestellt
wurden, ging es an die Arbeit.
An verschiedenen Thementischen
zu Bereichen wie Mehrwert für
Bad Aibling, Wohnen der Zukunft
oder öffentlicher Raum und Freiraumgestaltung durften die Bürger in
den direkten persönlichen Austausch
gehen, Fragen stellen und Vorschläge
machen. Zum Abschluss des Abends
wurden die vielfältigen Inhalte der
Gesprächsrunden dem Publikum
präsentiert. „Die gut besuchte und
ergebnisreiche Ideenwerkstatt war
ein mehr als gelungener Auftakt für
unsere Bürgerbeteiligung. Und für
uns als Stadtrat ganz wichtig: Neben
spannenden Ideen sind auch die
Sorgen unserer Bürger aufgenommen
worden. Die Ergebnisse können nun
in den weiteren Projektverlauf einfließen und geben uns in unserer
Arbeit eine wichtige Orientierung,
denn schlussendlich ist das Thermenhotel ein Thema des Stadtrates. Zu
hören, wie das Projekt ankommt, war
sehr wertvoll für uns.“, betont der
Bürgermeister.
Wenige Tage später fand mit der
BaukulTOUR die zweite Veranstaltung der Bürgerbeteiligung statt.
Rund 30 Interessierte besichtigen
den Tannenhof in Bad Feilnbach
sowie die Alte Spinnerei in Kolbermoor – zwei gelungene Referenzprojekte der Max von Bredow
Baukultur GmbH, die das Thermenhotel mit anschließendem Wohngebiet realisieren wird. Durch die
BaukulTOUR inspiriert wurden bereits
weitere Ideen und Wünsche für das
Projekt an der Therme geäußert.
Weiter in die Details ging es am
19. März bei der offenen Planungswerkstatt im Bad Aiblinger Kurhaus,
die an die positive Energie und Aufbruchsstimmung der Ideenwerkstatt
anknüpfen konnte. Erneut kamen
zahlreiche Bürger, um unter dem
Motto „Gemeinsam eintauchen und
weiterdenken“ dieses Mal die Rolle
der Stadtplaner zu übernehmen. Sie
brachten sich mit vielen konkreten
Ideen zur ergänzenden Nutzung
und zum Wohnen im Quartier, zum
Hotel und zu öffentlichen Orten im
Quartier, zur Gestaltung der Freiräume sowie zur Gestaltung der
Grünräume in das Projekt ein. Es
wurden Anforderungen an die
Architektur formuliert, der Umgang
mit der Höhe der Bebauung sowie
die Erschließung diskutiert und
über eine gelungene Kombination
von Hotel und Wohnen nachgedacht.
„Ich bin zuversichtlich, dass es uns
mit den vielen wertvollen Impulsen
aus der Bürgerbeteiligung gelingt,
ein Thermenhotel zu entwicklen,
das gut funktioniert und unser
Aushängeschild Therme und auch
Bad Aibling als Kur-, Tourismus- und
Gesundheitsstandort weiter stärkt.
Und ich bin mir sicher, dass wir
hochwertigen, attraktiven Wohnraum
bekommen, der unseren Bedarf
deckt.“, zieht Bürgermeister Schlier
sein Fazit.
Die in der Ideen- und Planungswerkstatt geäußerten Ideen und
Wünsche der Bad Aiblinger fließen
nun in den städtebaulichen Entwurf
des Architekturbüros Behnisch ein,
welcher am Mittwoch, 19. Juni, von
19:00–22:00 Uhr den Bürgern im
Kurhaus präsentiert wird. Die
Planungshoheit und somit das letzte
Wort hat jedoch nach wie vor der
Bad Aiblinger Stadtrat als demokratisch gewähltes Organ der Bürger.
Zum aktuellen Projektstand
und anstehenden Terminen können
sich interessierte Bürger jederzeit
auf der Webseite des Projektes
www.bad-und-aibling.de
informieren. ■