BA SJ 1224 - Journal - Seite 12
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KUR- UND TOURISTINFORMATION
Stadt-Journal Juni 2024
Abschluss des Medizinstudiums in ClujNapoca / Klausenburg / Rumänien 1990.
Weiterbildung zum Facharzt für Innere
Medizin in den Bereichen Kardiologie,
Gastroenterologie, Onkologie, Urologie,
Neurologie, Endokrinologie bis 2005.
Seitdem niedergelassen in eigener
Praxis „Zentrum Innere Medizin“.
Dr.-medic (RO) Rustic
Aurelian Balan
Histamin – Fluch und Segen!
Das Leben war noch nie leichter.
Das Verständnis für verschiedenen
Aspekte des Lebens noch nie so groß.
Die Forschung in der Medizin nimmt
immer größere Ausmaße an.
Gleichzeitig aber beobachten wir
Störungen, deren Ursache wir nicht
ganz verstehen, die aber eine immer
größere Bedeutung für unsere
Lebensqualität haben. Wie beispielsweise eine Histaminintoleranz.
Ein Blick hinter die Kulissen
Histamin ist so banal wie auch
besonders durch die Schlüsselrolle,
die es in unserem Körper einnimmt.
Es ist ein Molekül, das eine Vielzahl
von Funktionen im Körper beeinflusst.
Wir werfen einen genaueren Blick
darauf, was Histamin ist, wie es wirkt
und welche Auswirkungen es auf
unsere Gesundheit haben kann.*
Was ist Histamin?
Histamin ist eine chemische Verbindung, die natürlicherweise im Körper
vorkommt und in verschiedenen
Zellen, insbesondere in Mastzellen,
produziert wird. Es spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem und ist
auch an verschiedenen physiologischen Prozessen beteiligt, darunter
die Regulierung der Magensäureproduktion, die Steuerung des SchlafWach-Zyklus und die Regulation
der Durchblutung.
Die Wirkung von Histamin
im Körper
Histamin wirkt, indem es an spezifische Rezeptoren bindet, die auf
verschiedenen Zellen im Körper
vorhanden sind. Wenn Histamin
freigesetzt wird, kann es eine Vielzahl von Reaktionen auslösen,
darunter Entzündungen, Erweiterung
der Blutgefäße und Kontraktion der
glatten Muskulatur.
Einige seiner wichtigsten
Funktionen umfassen:
» Regulierung der Immunantwort:
Histamin spielt eine Schlüsselrolle
bei allergischen Reaktionen und
anderen Immunreaktionen, indem
es Entzündungen und andere Abwehrmechanismen des Körpers
auslöst.
» Magen-Darm-Funktion: Histamin
regt die Produktion von Magensäure an, was wichtig für die Verdauung ist. Ein Ungleichgewicht
kann jedoch zu Magenproblemen
wie Sodbrennen führen.
» Neurotransmitter: Im Gehirn
wirkt Histamin als Neurotransmitter und ist an der Regulierung
von Schlaf, Wachheit und anderen
neurologischen Prozessen beteiligt.
Histaminintoleranz
und ihre Auswirkungen
Während Histamin eine wichtige
Rolle im Körper spielt, können manche Menschen an einer Histaminintoleranz leiden. Bei diesen Personen
ist der Körper nicht in der Lage,
Histamin effektiv abzubauen, was zu
einer Ansammlung von Histamin im
Körper führen kann. Dies kann eine
Vielzahl von Symptomen verursachen, darunter Kopfschmerzen, Hautausschläge, Verdauungsprobleme
und Müdigkeit.
Konkret,
was können wir tun?
Um die Histaminmenge im Körper
zu reduzieren, können Sie eine histaminarme Ernährung einhalten, die
den Verzehr von histaminreichen
Lebensmitteln wie gereiftem Käse,
fermentierten Produkten, bestimmten
Fisch- und Fleischsorten sowie
alkoholischen Getränken einschränkt.
Darüber hinaus können Sie auch
Nahrungsmittel vermeiden, die die
Freisetzung von Histamin fördern,
wie zum Beispiel stark gewürzte
Speisen. Die Verwendung von
Nahrungsergänzungsmitteln wie
DAO-Enzymen vor dem Essen kann
ebenfalls hilfreich sein, um die Histaminverarbeitung zu unterstützen.
Es ist jedoch ratsam, vorher einen
Arzt zu konsultieren, um sicherzustellen, dass diese Maßnahmen für
Sie geeignet sind.
Fazit
Histamin ist ein faszinierendes
Molekül, das eine Vielzahl von wichtigen Funktionen im Körper erfüllt.
Während es bei den meisten Menschen keine Probleme verursacht,
kann eine Histaminintoleranz zu
unangenehmen Symptomen führen.
Indem wir mehr über die Rolle von
Histamin in unserem Körper erfahren,
können wir besser verstehen, wie wir
unsere Gesundheit optimieren können.
In einer der nächsten Ausgaben werden
wir über das Mastzellaktivierungsyndrom (MCAS) sprechen, das unmittelbar für eine überschüssige Produktion
von Histamin verantwortlich ist.
Bis bald!
Dr. Balan ■