health insight - Sauerland Gesundheitsmagazin - Magazin - Seite 44
Was ist eigentlich
?
Osteopathie
Wenn alle Systeme des Körpers
wohlgeordnet sind, herrscht Gesundheit.
[Andrew Taylor Still]
Der Begriff Osteopathie stammt aus dem
Griechischen und meint „die Lehre von der
Krankheit der Knochen“. Für den amerikanischen Landarzt und Begründer der Osteopathie
Andrew Taylor Still (1828-1917) waren es indes weit mehr als Knochen, die er in seinen
Studien erforschte und in der Praxis behandelte.
Er betrachtete den Körper als Einheit, in der
sich Leben in Form und Bewegung zeigt. Wird
letztgenannte verhindert, können sich Krankheiten ausdehnen. Die Betrachtung des Zusammenspiels von Binde- und Stützgewebe,
von Haut, Muskeln, Sehnen und Faszien, Nervensystem und Körperflüssigkeiten war für
Taylor elementar.
In der Osteopathie werden deshalb nicht
einzelne Beschwerden oder Krankheiten
behandelt, sondern der Mensch in seiner
Gesamtheit betrachtet.
Über den großen Teich gelangte die ganzheitliche Behandlungsmethode durch einen Schüler
Taylors, der 1917 in London die bis heute existierende British School of Osteopathy gründete. In
Deutschland sollte es noch bis in die 1980er
Jahre dauern, bevor sich osteopathische Techniken zunehmend verbreiteten.
Wie arbeiten Osteopath: innen?
Geschulte und erfahrene Hände sind das zentrale Werkzeug der Osteopathie. Untersuchungen erfolgen mittels spezieller Griffe und
Techniken, deren Ziel es ist, Blockaden und
Gewebespannungen aufzuspüren und zu lösen.
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“Osteopathie ist eine
wissenschaftliche Kenntnis von
Anatomie und Physiologie
in den Händen einer Person mit
Intelligenz und Fähigkeiten, die
dieses Wissen zum Nutzen von Menschen einsetzt, die krank oder verwundet sind, durch Spannungen,
Schocks, Stürze oder mechanischen
Dysfunktionen oder durch Verletzungen des Körpers jeglicher Art.“
Taylor Still in: Philosophy and
mechanical Principles of Osteopathy,
1902