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Investitionen Technik SÜDBACK
Techniktrends. Wie schon gesagt, sollte man Trends durchaus kritisch sehen. Das heißt aber nicht, dass es nicht einige
davon richtig und wichtig sind. In der Produktion setzt sich
beispielsweise die Automatisierung fort. Dabei sind die für
einen wirtschaftlichen Betrieb nötigen Stückzahlen nicht immer so hoch, wie man meinen könnte. Beispielsweise rechnet
sich ein Brezelschlinger mit einer Stundenleistung von 1.500
Teiglingen laut Hersteller schon ab 750 Teiglingen pro Tag. Im
Industriebereich gibt es ohnehin kaum noch neue Projekte
ohne Robotereinsatz. Bevorzugte Tätigkeitsfelder sind bisher
vergleichsweise einfache Prozesse, die für menschliche Mitarbeiter aber meist monoton und oft auch körperlich anstrengend sind. Beispiele sind das Bewegen von schweren Kastenverbänden, das Abschütten von Blechen oder auch das Schneiden
von Teiglingen. Dabei sind die Schneidesysteme inzwischen
so flexibel, dass sie praktisch alle denkbaren Schnittmuster
realisieren können. Im Idealfall erfolgt die Programmierung
dabei über einen grafischen Editor, der einem Zeichenprogramm ähnelt. Ein anderer Bereich sind autonome Transportsysteme. Das können bandgestützte Anlagen sein, die computergesteuert Körbe oder Dielen dort zur Verfügung stellen,
wo sie gebraucht werden, und sie einlagern, wenn sie aktuell
nicht gebraucht werden. Eine andere Lösung sind Fahrzeuge,
die sich eigenständig auf programmierten Routen durch die
Produktion bewegen. Dabei bringen sie etwa Stikken mit Gebäcken vom Ofen in die Kommissionierung, oder einen Kessel
mit Teig zum Hebekipper der Aufarbeitungsanlage, bei Bedarf
mit einem Umweg über den Teigruheplatz. Damit nicht nur
diese Systeme, sondern auch die andere Technik in der Backstube bei minimierten Ausfallzeiten möglichst einsatzbereit
bleibt, gibt es die prädiktive Instandhaltung, auf Neudeutsch:
predictive maintenance. Sie überwacht Verschleißteile und
andere kritische Komponenten von Maschinen und Anlagen,
um einen rechtzeitigen Austausch zu gewährleisten, so dass es
gar nicht erst zum Totalausfall kommt. Das spart Kosten und
erhöht die Produktionssicherheit. Auch die Vielseitigkeit der
Technik wird immer wichtiger. Märkte und Kundenanforderungen verändern sich bisweilen sehr schnell.
Autonome Filialen. Ein Trend bei den Verkaufsstellen sind
erste Pilotprojekte von Standorten, die zwar noch vom Personal bestückt werden, den Verkaufsprozess aber automatisiert
abwickeln können. Auch hier ist der Fachkräftemangel der
Foto: BJ / Stefan Schütter 2024
erforderlich, das alle diese Werte auch richtig interpretieren
kann. Ebenso wichtig ist eine klare Struktur bei der EDV, damit
alle Daten ohne Informationsverluste an einer zentralen Stelle
zur globalen Betriebssteuerung zusammenlaufen.
Die Logistik für Kö
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Dielen lässt sich ko
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automatisieren, ink
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FIFO-Lager.
Hintergrund, der stellenweise zu eingeschränkten Öffnungszeiten oder aufgeschobenen Filialeröffnungen führt. Im deutschen Einzelhandel kann man in diesem Zusammenhang immer mehr Self-Checkouts beobachten, Kassen, an denen die
Kunden ihre Ware selbst einscannen. In den USA dagegen geht
die Zahl der Self-Checkouts bereits wieder zurück. Grund ist
nach einem Bericht des Handelsblatts ein Schwund durch Fehler der Systeme und der Kunden sowie durch Vorsatz von etwa
vier Prozent. Normalerweise ist dieser Wert mit zwei Prozent
nur halb so hoch. Ein entscheidender Begrenzungsfaktor für
den Schwund ist dabei die Aufsicht der Selbstbedienungskassen, die möglichst lückenlos sein sollte. In deutschen LEH gibt
es bisher immer beides, Kassen mit Personal und Self-Checkouts. Das scheint ein sinnvoller Kompromiss zu sein, denn
ganz ohne Personal rechnen sich die eingesparten Arbeitskosten auf Dauer offenbar nicht. Wobei deutsche Händler mit
SB-Kassen bisher keine erhöhten Diebstahlquoten feststellen
konnten. Im Zusammenhang mit der Filialbelieferung wird zudem Prognosesoftware immer wichtiger, die die Liefermengen
für die einzelnen Fachgeschäfte auf Basis zahlreicher Faktoren, wie etwa der Wetterprognose oder der Bestellhistorie zu
optimieren versucht. Die Ziele dabei sind die Verkaufszahlen
zu maximieren und die Retouren zu minimieren.
Stefan Schütter
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