BJ 2024 11 - Flipbook - Seite 46
SÜDBACK
Einleitung
[1]
Foto: Landesmesse Stuttgart 2024
[1] Die Südback 2024 hatte in der Stuttgarter Messe
wieder einen geeigneten und angenehmen Ort gefunden.
Heiter bis wolkig
F
ür Bäckerverhältnisse war die Eröffnungsveranstaltung in
Anwesenheit des baden-württembergischen Ministers für
Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk fast schon aufmüpfig. Bäckerpräsident
Roland Ermer – als bekennendes CDU-Mitglied, engagierter
Kommunalpolitiker und ehemaliger Kandidat seiner Partei für
den Bundestag einschlägig erfahren – forderte die Bundesregierung auf, den Unternehmen die Fesseln zu lösen und Vorschriften wie das Arbeitszeitengesetz zu lockern. Er hätte eine
„unendliche Liste“, die er aufführen könnte, wie er sagte. Das
Frühaufstehen und die schwere Arbeit würde Bäckern nichts ausmachen, schließlich handele es sich um Arbeit, die glücklich mache. Aber die Rahmenbedingungen würden sie unnötig erschweren. Ins selbe Horn stieß Landesinnungsmeister Südwest Martin
Reinhardt, der die Politik aufforderte, die Handwerker einfach
machen zu lassen und nicht ständig zu kontrollieren. Bundeswirtschaftsminister Roland Habeck warf er vor, die Krise durch
Krisengerede zu befeuern. Die Südback sei auch ein Versuch, der
auf diese Weise aufrechterhaltenen schlechten Stimmung etwas
entgegenzuhalten. Ermers und Reinhards Forderungen waren
unbestritten – selbst von Hauk nicht, der ein Heimspiel hatte.
Das dichte Regelwerk, das die Unternehmen behindert, pflichtete
er ihnen bei, müsse man lichten. Der Schlawiner dachte vermutlich an die Bundesebene.
Qualitativ hochwertig. Die Besucher, von denen die Messeleitung 34.781 zählte, fochten derartige Forderungen nicht an.
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Back Journal 11/2024
Sie genossen die vier Tage in den angenehmen Stuttgarter Messehallen – die Atmosphäre in jeder einzelnen der sechs belegten
Hallen war gut; es gab zwischen den Ständen Sitzgelegenheiten und keine toten Winkel. Vielen Ausstellern fiel sogleich auf,
dass die Gänge breiter waren als sonst und überhaupt die Hallen
nicht so gut mit Ständen belegt waren wie bei vorangegangenen Südback-Ausgaben. Aber die anfänglich formulierte bange
Frage, ob das Ausdruck einer Krise sein könnte, wich bald der
Freude darüber, dass mäßig volle Gänge die Aufenthaltsqualität
der Veranstaltung deutlich steigerten und der Sache – nämlich
den Kontakten mit dem Fachpublikum – dienten. Diese Erfahrung brachte Carolin Cavalier, Channel Marketing Manager bei
Vandemoortele auf den Punkt: „Die Südback hatte alles, was man
sich von einer Messe nur wünschen kann – wir sind superzufrieden! Es war sehr viel los, noch mehr, als wir erwartet hatten.
Unsere Tische waren fast durchgehend belegt, wir mussten sogar
Termine verschieben und Ware nachbestellen. Es kam zu vielen
qualitativ hochwertigen Kontakten.“
Highlights. Ein Highlight der Südback war das KonditorenTrend-Forum. Hier standen unter anderem die Weiterentwicklung der Ausbildung, innovative Ideen für das Außer-Haus-Geschäft und moderne Warenpräsentationen im Fokus. Experten
wie Kevin Kugel und Roman Schäfer inspirierten das Publikum,
und der italienische Konditorenverband bot internationale Einblicke. „Es ist beeindruckend, wie sich das Handwerk durch
Austausch und Wissenstransfer weiterentwickelt“, sagte Klaus
Hintergrund: hikari_stock / stock.adobe.com 2024
Die Südback 2024 wird einhellig als Erfolg gewertet.
Das Hallenkonzept stimmte, die Stimmung war gut.
Aber eine Sorge bleibt.