ECMI 02 Dirskurs 2024 Web - Flipbook - Seite 10
MINDERHEITEN-MEDIEN IN EUROPA
rungen geht, können es sich kleine Medien
wie Der Nordschleswiger aufgrund ihrer
geringen Größe nicht leisten, bedeutende
Teile ihrer Zielgruppe zu verprellen, denn
es gibt keinen alternativen Markt anderswo.
Wichtig war, dass die Beteiligung der Mitglieder stets im Fokus stand. Daher war es
notwendig, auf die spezi昀椀schen Bedürfnisse
der gesamten Lesergruppe einzugehen,
einschließlich derjenigen, die mit digitalen
Lösungen bestens vertraut sind, aber auch
derjenigen, die weniger technisch versiert
sind.
Ein Interview mit den beiden Forscherkollegen Dr. Sergiusz Bober und
Craig Willis bezüglich der aktuellen
Auszeichnung des Nordschleswigers.
Liebe beide, wie denkt ihr über die jüngste Auszeichnung, die Der Nordschleswiger für seine Umstellung auf rein digital
erhalten hat?
Sergiusz Bober (S.B.): Bei dieser Auszeichnung geht es eindeutig um viel mehr als ein
ausgefallenes Website-Design oder Ähnliches. Die Blattmacher haben sich bestimmte Herausforderungen eingestanden, wie z.
B. die schwindende Leserschaft der Printausgabe, und dann wurde eine kreative
Lösung dafür gefunden. Das erfordert auch
Mut, denn es steht ja viel auf dem Spiel.
Wenn es um große strategische Verände-
Craig Willis (C.W.): Ich 昀椀nde es auch sehr
positiv, dass unsere Region internationale
Anerkennung 昀椀ndet und die Auszeichnung
ist auch als Anerkennung über den reinen
Minderheitensprachenkontext hinaus zu verstehen. Es überrascht mich jedoch auch nicht,
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