Brazil - Pantanal 010524 224 Seiten final lowres - Flipbook - Seite 18
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P E R L E D E R N AT U R
Das Pantanal ist das größte und artenreichste tropische Binnenfeuchtgebiet und eines
Pantanal. Es ist ein Mosaik aus Lebensräumen, mit Graslandschaften, Savannen, Weich-
der letzten großen Wildgebiete der Erde. Es liegt mit einer Fläche von über 200.000 km2
holzauen und Feuchtgebieten, die in verschiedenster Art miteinander verbunden sind.
in den Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul im Westen Brasiliens und
Die Landschaft im Pantanal ist gebietsmäßig unterteilt. Im Norden liegen die bewaldeten
im Herzen Südamerikas. Kleine Teile des Feuchtgebietes reichen in die angrenzenden
Graslandschaften, die sogenannten Cerrados. Sie beherbergen 10.000 P昀氀anzenarten,
Nachbarstaaten Bolivien und Paraguay. Es ist ein großes 昀氀aches Becken und ist von
wobei 50 Prozent davon endemisch sind.
Bergketten umgeben. Während der Regenzeit füllt es sich wie ein riesiger Pool. Auch in
der Trockenzeit 昀氀ießt konstant Wasser über die vielen Flüsse ins Tal. Die Nord-Süd-Nei-
Im Süden be昀椀nden sich die Feuchtgebiete des Rio-Paraguay-Beckens und glasklare
gung beträgt ca. 2 cm je Kilometer und ist sehr 昀氀ach. Am Ende der Trockenzeit existieren
Flüsse wie der Rio Salobra.
immer noch vereinzelt Flecken mit satter Vegetation, auch neben den Flüssen grünt es.
Der Regeneintritt im November lässt einen Fluss nach dem anderen über die Ufer treten.
Im Westen 昀椀ndet man ebenfalls glasklare Flüsse um den Hauptstrom des Rio Paraguay
Das Wasser benötigt 4 Monate, um durch das Pantanal zu 昀氀ießen. Im Monat März steht
und der Gebirgskette der Serra do Amolar. Anders als auf der Nordhalbkugel gibt es in
fast das ganze Pantanal unter Wasser. In dieser Zeit sind die Tiere weit verteilt und lassen
dieser Region der Erde nur zwei Jahreszeiten – Trockenzeit und Regenzeit. Das Panta-
sich sehr schwer sichten. Im Sommer geht der Wasserpegel wieder zurück und die Tiere
nal wird über den Rio Paraguay vom Norden gespeist. Der Rio Paraguay durch昀氀ießt auf
versammeln sich an den wenigen noch Wasser führenden Pools und Wasserlöchern. So
mehreren hundert Kilometern das Feuchtgebiet. Mit seinem sehr geringen Gefälle kann
wiederholen sich die Zyklen Jahr für Jahr von Neuem.
das Wasser nur sehr langsam die Tiefebene wieder verlassen und sorgt somit einmal im
Jahr, zwischen Januar und März, für Überschwemmungen in weiten Teilen der Tiefebene.
Im Jahr 2000 wurde das Feuchtgebiet zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt. Die von
Gebirgsketten umgebene Landschaft ist ein Ort der Extreme mit heftigen Über昀氀utungen
Im Osten liegt der Cerrado, eine Savannenlandschaft und Ursprung des Wassers für die
und unbarmherzigen Dürren. Insgesamt elf verschiedene Ökosysteme beherbergt das
größten Wassereinzugsgebiete Brasiliens und somit auch für das Feuchtgebiet Pantanal.