Kita-Eigenbetriebe Berlin: Jahresbericht 2021 - Bericht - Seite 34
Ältere Gebäude, die nicht mehr unseren pädagogischen und baulichen Ansprüchen genügen,
ersetzen wir im Rahmen unserer finanziellen
Spielräume wie 2021 in der Rathausstraße in
Tempelhof-Schöneberg durch größere Ersatzbauten. Hier wich ein Kitagebäude aus den 1960iger
Jahren einem modernen Neubau, in dem demnächst 144 Kinder und ihre Pädagog*innen beste
Bedingungen vorfinden werden. Wir bauen für
die Zukunft und fühlen uns deshalb dem Thema
Nachhaltigkeit bei allen unseren Bauprojekten
verpflichtet. Aus diesem Grund statten wir beispielsweise den Neubau im Havelländer Ring in
Marzahn-Hellersdorf, für den wir im letzten Jahr
den Grundstein legen konnten, mit einer Schafwolle-Dämmung und einer Photovoltaik-Anlage
auf dem Gründach aus.
Nachhaltigkeit ist auch eines der Ziele des Projekts Modulare Kita-Bauten (MOKIB) der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, an
dem wir aktiv mitwirken. Bestehend aus vorgefertigten Bauelementen aus Holz, ermöglichen
MOKIBS die standardisierte, ökologische Errichtung neuer Kitas. Von den neun bis dato in Berlin existierenden MOKIBS befinden sich drei im
Bestand der Eigenbetriebe, weitere werden im
Jahr 2022 hinzukommen. In modernen Räumen
bieten diese Kitas in Spandau, Reinickendorf und
Marzahn-Hellersdorf Platz für jeweils 136 Kinder.
… unter schwierigen Ausgangsbedingungen
Nicht erst seit der Corona-Pandemie und dem
Krieg in der Ukraine leiden der gesamte Bausektor
und mit ihm alle Bauherr*innen unter schwierigen
Bedingungen. Steigende gesetzliche Anforderungen an Neubauten, der Fachkräftemangel und
Lieferengpässe beim Material lassen die Baukosten kontinuierlich steigen. Hohe bürokratische
Auflagen machen Planungsprozesse kompliziert,
sodass von den ersten Gesprächen bis zur Eröffnung eines Kitaneu- oder -erweiterungsbaus oft
mehrere Jahre vergehen.
Zur Finanzierung unserer Bauvorhaben stehen
uns Eigen- und Fördermittel zur Verfügung.
Leider decken die Förderhöchstgrenzen für die
Schaffung neuer und den Erhalt bestehender Kitaplätze die tatsächlichen Baukosten bei Weitem
nicht mehr ab. Das bedeutet: Zur Finanzierung
unserer Bauvorhaben müssen wir bei steigenden
Baukosten immer mehr Eigenmittel einsetzen.
Das werden wir auch in Zukunft tun, um unserer
Verantwortung für die Schaffung und den Erhalt
der dringend benötigen Kitaplätze gerecht zu
werden. Doch unsere Mittel sind begrenzt, da die
Platzgeldfinanzierung nur die Sanierung, nicht
Neu- oder Ersatzbauten vorsieht. Deshalb werden
wir zukünftig auch neue Wege gehen müssen.
So werden wir uns weiterhin dafür einsetzen,
als Eigenbetriebe Kredite aufnehmen zu dürfen.
Außerdem beschäftigen wir uns aktiv mit dem
Thema Flächenmehrfachnutzung.
Dennoch: Um das Ziel, allen Kindern unserer
Stadt Kitaplätze in modern ausgestatteten
pädagogischen Räumen anbieten zu können,
zu erreichen, ist für uns wie für alle anderen
Kitaträger eine auskömmliche Finanzierung
des Baubereiches unabdingbar. Wir appellieren
deshalb dringend an unsere Partner*innen in
der Landes- und Bezirkspolitik, die dafür notwendigen Mittel bereitzustellen. Denn Kitas sind
die erste Station der Bildungsbiografie unserer
Kinder und können ihrer hohen Verantwortung
nur mit einer adäquaten Ausstattung gerecht
werden: Gute Kitas brauchen gute Pädagog*innen
– und geeignete Räumlichkeiten.
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Auf einen Blick
Belegte Plätze 2017 bis 2022
im Jahresdurchschnitt
33.600
33.400
33.200
33.000
2017
2022
Was wir tun