Magazin KINDgerecht Ausgabe 2-2023, November: Wie bildet man eine Demokratie? Mitwirkung von Kita-Kindern als Zukunftsaufgabe - Flipbook - Seite 39
Der Potsdamer Landtagsabgeordnete Uwe Adler (SPD) interessiert sich dafür, was Kinder sich aktuell für ihre Spielplätze
wünschen. Zum bundesweiten Start unseres Projekts Kinderrepublik Deutschland hat er deshalb den Potsdamer FRÖBEL-Kindergarten Am Volkspark in seinem Wahlkreis besucht.
Sein Ziel: Ausprobieren, wie man Kinder bereits im Kita-Alter
an politischen Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligen
kann. Bei Kita-Leiterin Kathrin Hoffmann und ihrem Team war
er da an der richtigen Adresse: In ihrem Kindergarten können
die Kinder im Morgenkreis jeden Tag mitentscheiden, wie ihr
Tag in der Kita aussehen soll. Zudem wirken sie in einem eigenen Kinderparlament an Entscheidungen rund um ihre Kita
mit.
Gegen Ende der Austauschrunde stimmten die Kinder ab,
welche Anliegen sie am wichtigsten 昀椀nden. An erster Stelle
stand, dass sie sich mehr Schatten auf dem Spielplatz wünschen, da sie in der Sonne bei Hitze nicht draußen spielen können. Diese Forderung wurde dann auf ein Plakat formuliert
und an Uwe Adler überreicht. Sie ernannten denn Politiker bei
dem Treffen zum Botschafter der Kinderrepublik Deutschland.
Bei seinem Besuch im Morgenkreis hatten Uwe Adler, die Kinder und die Fachkräfte praktischerweise den großen Spielplatz vor der Einrichtung durch die große Fensterwand gut im
Blick: Kann wirklich jedes Kind alles auf diesem und anderen
Spielplätzen nutzen? Und gibt es dort überall auch genug
Schatten, damit man lange und unbeschwert spielen kann?
Das waren nur einige der Themen, die die Kinder gemeinsam
mit dem Abgeordneten besprochen haben. Dabei hat Uwe
Adler den Kindern erklärt, bei welchen Anliegen er sie in seiner Funktion als Landtagsabgeordneter und als Vorsitzender
des Ausschusses für Gesundheit, Soziales, Wohnen und Inklusion in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung unterstützen kann.
„Kinder haben sehr oft bereits konkrete Vorstellun
gen von ihren Wünschen und ihren Sorgen. Sie
haben häu昀椀g auch eigene Lösungen, wie sich die
Dinge umsetzen oder die Sorgen abbauen ließen.
Sie wissen nur nicht, wohin mit diesen Ideen. Eine
regelmäßige Kindersprechstunde von Politik und
Verwaltung kann hierbei ein angemessenes Instru
ment zur gleichberechtigten Kommunikation sein.
Miteinander reden ist der Anfang von allem!“
„Kinder haben einen eigenen Blick auf unsere
Stadt. Auf die Dinge, die ihnen wichtig sind. Auf
die Wege, die sie täglich gehen, auf ihre Kita oder
Schule. Auf Spiel und Freizeitangebote. Ich will,
dass wir Kindern mehr zuhören und sie ernsthaft
beteiligen. Das macht politische Entscheidungen
besser und ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zur
Demokratiebildung. Auf die Zusammenarbeit mit
den Kindern und der Einrichtung freue ich mich.“
Uwe Adler
Noch im Herbst steht der Gegenbesuch an: Kitakinder besuchen den Potsdamer Landtag. Dabei soll es konkret um die
Wünsche und Ideen der Kinder gehen, wie Spielplätze ihren
Bedürfnissen angepasst werden können und was es braucht,
damit alle Kinder gern dort spielen.
Uwe Adler
Über das Projekt
Im FRÖBEL-Projekt Kinderrepublik Deutschland testen Politikerinnen und Politiker Kinderbeteiligungsformate in Kitas.
Ziel ist es nicht nur, für mehr Mitwirkung unsere jüngsten
Mitbürgerinnen und Mitbürger zu werben, sondern auch zu
zeigen, dass ihre Beteiligung an Entscheidungen möglich
ist.
Zum Manifest der
Kinderrepublik Deutschland
www.froebel-gruppe.de/manifestder-kinderrepublik-deutschland
v. l. n. r.: Erzieherin Isabel Kügler und Uwe Adler (SPD), Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit, Soziales, Wohnen und
Inklusion in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung.
Im Oktober besuchten dann wiederum die Kinder Uwe Adler an seinem Arbeitsplatz im Brandenburger Landtag und überreichten das Plakat mit ihrer
drängendsten Spielplatz-Forderung: Mehr Schatten für den Spielplatz.
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