Magazin KINDgerecht Ausgabe 2-2023, November: Wie bildet man eine Demokratie? Mitwirkung von Kita-Kindern als Zukunftsaufgabe - Flipbook - Seite 20
Karriere
„Hier kann ich für Kinder
was bewegen“
Ein demokratisches Miteinander ist nur möglich, wenn alle mitmachen können.
Inklusion bedeutet, dass jedes Kind uneingeschränkt an allen Aktivitäten
teilnehmen kann – und auch gehört wird, wenn es (noch) über wenig oder
keine Lautsprache verfügt. Als Multiplikator für Diversität und Inklusion unterstützt
Florian Fritz das Team im Kölner FRÖBEL-Kindergarten & Familienzentrum
Villa Charlier dabei, Inklusion im Kita-Alltag umzusetzen.
Herr Fritz, Sie haben ursprünglich mit
Erwachsenen gearbeitet, unter
anderem in einer Werkstatt für
Menschen mit Behinderungen.
Warum sind Sie in die frühe Bildung
gewechselt?
Die Arbeit mit Erwachsenen hat mir immer viel Freude gemacht. Allerdings
habe ich festgestellt, dass wir viel früher
ansetzen müssen, um Menschen mit Behinderungen gesellschaftliche Beteiligung und echte Zukunftschancen zu ermöglichen. Die Weichen werden schon
in der Kita gestellt! Deshalb habe ich
mich vor drei Jahren im FRÖBEL-Kindergarten Villa Charlier beworben – mit
dem Anspruch, hier Inklusion voranzubringen.
Inklusion ist eine Querschnittsaufga
be und bringt auch neue Herausfor
derungen für ein Team mit sich. Wie
sind Sie an die Aufgabe herange
gangen?
Da die Kita damals gerade erst eröffnet
hatte, gab und gibt es sehr viel Gestaltungsspielraum. Zunächst haben wir – wir
arbeiten im offenen Konzept – Strukturen
und Rituale geschaffen, an denen sich
die Kinder und das Team im Alltag orientieren können. Durch das neue Haus haben wir das große Glück, dass wir baulich barrierefrei sind – so können wir uns
mehr auf den Abbau von Hürden für Kinder mit Kommunikationseinschränkungen wie Autismus-Spektrums-Störungen
konzentrieren, das ist auch mein Spezialgebiet. Unser Ausgangspunkt war aber
die Re昀氀exion unserer Haltung als Team.
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