Magazin KINDgerecht Ausgabe 2-2023, November: Wie bildet man eine Demokratie? Mitwirkung von Kita-Kindern als Zukunftsaufgabe - Flipbook - Seite 13
Stefanie Buhr,
Koordinatorin für Kinderund Jugendinteressen,
Landeshauptstadt Potsdam
„Wir be昀椀nden uns derzeit in der
Erstellung des zweiten Aktionsplanes. Auch hier beteiligen
sich viele junge Potsdamerinnen und Potsdamer an der Entwicklung relevanter Maßnahmen, die die Stadt in ihrem Sinne
durchführen soll. Ein Großteil davon muss in der Verwaltung
umgesetzt werden. Daher ist eine Vielzahl der Maßnahmen
weniger sichtbar in der Außenwirkung – so werden z. B. Verwaltungsmitarbeitende für die Kinderrechte sensibilisiert oder
in Arbeitsgruppen neue Vorgehensweisen für standardisierte
Beteiligungsverfahren entwickelt.
Generell können sich Kinder und Jugendliche immer projektbasiert beteiligen, d. h. sie werden dazu eingeladen, ihre Lebenswelten mitzugestalten. Sie haben die Möglichkeit, an Befragungen und Workshops zu Spielplätzen, Schulumbaumaßnahmen teilzunehmen und sich bei komplexen Stadtentwicklungskonzepten einzubringen. Hierbei können wir uns auf das
Potsdamer Kinder- und Jugendbüro (SJR Potsdam e. V.) verlassen, das jahrzehntelange Beteiligungserfahrungen mitbringt sowie exzellente Kinderrechtearbeit in der gesamten
Stadt macht. Potsdam hat darüber hinaus eine starke Schülerinnen- und Schülervertretung (KSR) und einen Jugendbeirat.
Beide Gremien haben einen Sitz im Jugendhilfeausschuss und
können dort die Belange von jungen Menschen hineintragen
und die Kommunalpolitik beraten. Wir haben in diesem Jahr
das Kinder- und Jugendportal ,Hast’n Plan?‘ geloungt. Die Redaktion der Medienwerkstatt Potsdam hofft, dass sie demnächst eine Jugendredaktion aufbauen kann, die ihre eigenen Inhalte auf der Plattform abbildet.“
Felicitas Müller,
Programmbüro soziale
Gerechtigkeit,
Bundesstadt Bonn
„Bonn hat sich Ende Februar
mit der Vertragsunterzeichnung auf den Weg gemacht,
,Kinderfreundliche Kommune‘ zu werden. Für den ersten Schritt im Verfahren, die Bestandsaufnahme, wurden
über 1.000 Kinder zwischen 10 und 12 Jahren zu den Kinderrechten und ihren Wünschen für Bonn befragt. Darüber hinaus haben im Rahmen einer stadtweiten Jugendbefragung über 1.000 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren
ihre Meinungen und Bedarfe zu ihrem Stadtteil äußern können. Auch Kinder unter 10 Jahren wurden in den Kitas und
der OGS miteinbezogen und altersentsprechend befragt –
beispielsweise zu ihrer Wahrnehmung der MItbestimmung
und freien Zeit. Darüber hinaus werden Beteiligungsergebnisse aus anderen Kontexten berücksichtigt. In diesem Jahr
fanden erstmalig sogenannte Kinderrechtewochen rund
um den Weltkindertag statt, während derer die Kinderrechte in den Einrichtungen besonders in den Fokus genommen
wurden. Die in dieser Zeit erarbeiteten Ergebnisse haben
die Kinder und Jugendlichen Oberbürgermeisterin Katja
Dörner selbst vorgestellt und sie werden ebenfalls Berücksichtigung 昀椀nden.
Auf dieser breiten Basis werden in den kommenden Monaten Empfehlungen ausgearbeitet, aus denen ein Aktionsplan entstehen soll. Kinder und Jugendliche sind Expertinnen und Experten ihrer Lebenswelten und der Aktionsplan
soll diese unmittelbar verbessern. Aus diesem Grund werden auch alle kommenden Schritte im Verfahren mit Kindern und Jugendlichen diskutiert und ihre Sichtweisen zu einem hohen Grad miteinbezogen.“
De昀椀nierte Merkmale
•
•
•
•
Vorrang des Kindeswohls
Kinderfreundliche Rahmenbedingungen
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
Recht auf Information und Monitoring
www.kinderfreundliche-kommunen.de
Wie kinderfreundlich ist Ihre Kommune?
Zum Selbsttest:
www.kinderfreundlichekommunen.de/startseite/
toolbox/checkliste
13