Fröbel Jahresbericht 2023: Zusammen. Für Kinder. - Flipbook - Seite 21
Die ausgesetzte Kitarechtsreform war ein herber
Rückschlag für die frühkindliche Bildung in
Brandenburg. War das Gesetz bei seiner Einführung bundesweit wegweisend, wird es den
aktuellen Anforderungen längst nicht mehr
gerecht. Dabei hätte die Novellierung die frühkindliche Bildung auf ein tragfähiges Fundament
stellen können, das sich Träger, Fachkräfte,
Familien – und im Übrigen auch die Kommunen
– sehr wünschen. Um Reformen einzufordern und
sie mit guten Vorschlägen zu untermauern, hat
Fröbel sich auch 2023 in Brandenburg stark
engagiert.
Gemeinsam mit der Stadt Cottbus, mehreren
Elternbeiräten, den LIGA-Verbänden und dem
Paritätischen Landesverband hat Fröbel zum
ersten Lausitzer Kita-Gipfel eingeladen. Weitere
Treffen sind verabredet mit dem Ziel, ein gesamtgesellschaftliches Bündnis in der Lausitz zu
gründen, das Hand in Hand gegenüber der Landesregierung eine stärkere Priorisierung der
frühkindlichen Bildung einfordert.
Parallel dazu fand in Cottbus ein trägerübergreifender Sternmarsch statt. An zahlreichen Ständen
von Eltern- und Trägervertretern informierten
sich viele Menschen über die Forderungen.
Bildungsplan an den Nagel gehängt
Ein Schwerpunkt des Aktionstags lag in der
Landeshauptstadt Potsdam. Mit einer Demonstration vor dem Landtag forderte das breite
Bündnis die Fortführung der Kitarechtsreform.
Die Potsdamer Fröbel-Einrichtungen hängten
symbolisch den Brandenburger Bildungsplan an
den Nagel.
Die Brandenburger Kitarechtsnovelle sollte für
die aktuelle Landesregierung das zentrale Reformprojekt der laufenden Wahlperiode im
Bildungsbereich werden. Wegen einer plötzlichen
Blockade durch die Landkreise hatte die Landesregierung die Reform jedoch am 30. März 2022
gestoppt. Auch ein Jahr später sind die Versprechen nicht eingelöst und die Herausforderungen
gewaltig.
Sternmarsch und Demonstrationen
Rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik,
Wirtschaft, Elternschaft, Verbänden und Trägern
waren der Einladung gefolgt. Vorrangiges Ziel des
Gipfels war die Diskussion über die Umsetzung
verbesserter Rahmenbedingungen in der Kindertagesbetreuung im Land Brandenburg. Insbesondere für die wachsende Stadt Cottbus und die
gesamte Lausitz sind qualitativ hochwertige
Krippen-, Kita- und Hortplätze ein wichtiger
Standortfaktor.
Am 15. Mai ging es weiter: Auf Initiative der
Brandenburger Elternbeiräte beteiligten sich über
350 Kindertageseinrichtungen am sogenannten
„KitaKollaps-Aktionstag“ – darunter auch viele
Fröbel-Kitas und Horte in Potsdam und der
Lausitz. Den Auftakt machten die Senftenberger
Einrichtungen bereits am Vormittag: Auf dem
Markplatz versammelten sich Eltern, Fachkräfte
und Kinder aus verschiedenen Kitas der Stadt.
Fröbel-Fachkräfte bei der Demo in Senftenberg.
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