Fröbel Jahresbericht 2023: Zusammen. Für Kinder. - Flipbook - Seite 18
Kampagne KitaPolitikTage in Bayern
Kitas jetzt sichern!
Bayern sieht sich gerne als Musterbundesland. Bei der
frühkindlichen Bildung ist der Freistaat jedoch Schlusslicht.
Ob Fachkraftquote, Finanzierung oder Anzahl der Ausbildungsplätze – drängende Fragen warten auf Antworten. Fröbel
hat sich deshalb auf den Weg gemacht, um diese Themen in
den politischen Diskurs zu bringen.
Ob Fachkräftemangel, Finanzierungslücken oder
der hohe Bedarf an Ausbildungsplätzen. Die
drängenden Themen in der frühkindlichen Bildung sind seit langem bekannt. Zwischen dem
Internationalen Kindertag am 1. Juni und dem
Weltkindertag am 20. September engagierte sich
Fröbel gemeinsam mit vielen anderen freien
Trägern in der bayernweiten Kampagne KitaPolitikTage, um Lösungen für den offensichtlichen
Reformbedarf einzufordern.
Als erster Bildungsort sind Kindertageseinrichtungen eine wichtige Säule zur Sicherung von
Teilhabe und Chancengerechtigkeit aller Kinder
und Familien. Das gesamtgesellschaftliche Ziel
einer besseren Vereinbarkeit von Familie und
Beruf kann nur durch eine qualitativ hochwertige
Kindertagesbetreuung gewährleistet werden.
Denn Familien, Kinder und auch die Wirtschaft
brauchen verlässliche Einrichtungen. Gleichzeitig
haben Kinder ein Recht auf einen sicheren Ort, an
dem sie gefördert werden und bestmögliche
Bildungschancen erhalten.
Appell an die Landespolitik
Doch die bayerische Realität sieht anders aus. In
ganz Bayern steht der Bereich der frühkindlichen
Bildung vor enormen Herausforderungen: Unter-
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finanzierung, Personalmangel, geringe Fachkräftequote. Ohne entschlossenes politisches Handeln sind sie nicht zu bewältigen.
Bayern ist bundesweit Schlusslicht bei der
frühkindlichen Bildung. Gemessen an der Zahl
der Kitas bildet Bayern die wenigsten Fachkräfte aus. Um die eklatante Personallücke insbesondere in München zu schließen, müssen
dringend mehr Fachschulplätze zur Verfügung
gestellt werden. Gleichzeitig müssen Fach- und
Führungskarrieren in der frühen Bildung zum
Standard werden. Schon heute liegt die Fachkraftquote bei lediglich 50 Prozent. Deshalb
brauchen wir die flächendeckende Refinanzierung aller Aus- und Weiterbildungen sowie eine
schnellere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse.
Dabei ist die Evidenz guter Bildung, Betreuung
und Erziehung längst erwiesen. Auf der Abschlussveranstaltung mit rund 120 Gästen
bekräftigte Prof. Dr. Tina Friederich von der
Katholischen Stiftungshochschule München: „Wir
wissen, dass Kitas familiäre Benachteiligungen
ausgleichen. Eine nachlässige Kita-Politik schadet nicht nur der Wirtschaft, sondern ganz
besonders den Kindern, die nicht von Hause aus
die besten Entwicklungschancen haben. Mit Blick