Fröbel Jahresbericht 2023: Zusammen. Für Kinder. - Flipbook - Seite 103
alle Akteurinnen und Akteure in der Praxis dazu
ein, sich wie während der Kampagne „Sprachkitas
retten“ erneut zu einem breiten Bündnis für die
frühe Bildung zusammenzuschließen. Eine mögliche Zielsetzung für das neue Aktionsbündnis
könnte sein, so von Malottki, bundesweit einheitliche Qualitätsstandards für die Sprachbildung
festzulegen und künftig jede Kita bundesweit mit
zusätzlichen Mitteln für Sprachförderung auszustatten.
von der pädquis Stiftung in ihrem Impulsvortrag
sehr deutlich: Eine systematische Sprachstanderfassung unterstütze bei der Gestaltung gezielter
Sprach- und Bildungsimpulse. Auf Basis der
erhobenen Daten kann für jedes Kind ein spezifischer Förderbedarf identifiziert und passende
Maßnahmen festgelegt werden. Als Teil einer
Qualitätsentwicklung ist das Monitoring ein
wirksames Steuerungsinstrument für die pädagogische Prozessqualität.
Anregungen für die pädagogische Praxis gab es
im Anschluss sehr anschaulich von Prof. Dr. phil.
Carolin Machens von der Hochschule Rhein-Waal.
Auch sie sprach sich für den Einsatz wissenschaftlicher Beobachtungsverfahren aus. Durch
deren Anwendung können auch Fachkräfte
zusätzlich Beobachtungs- und Sprachbildungskompetenzen aufbauen.
„Sprachkompetenzen sind zentral für die Teilhabe
von Kindern an der Gesellschaft, deshalb steht
deren Förderung zu Recht im besonderen Fokus
bei Fröbel,“ betonte Fröbel-Geschäftsführer
Stefan Spieker in der Abschlussdiskussion. „Wir
nehmen die Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission zu den Basiskompetenzen sehr ernst. Die Ergebnisse der meisten
Bildungstrends lösen seit Jahren immer wieder
Betroffenheit aus, ohne das gesellschaftlich
ernsthaft gehandelt wird. Wir können nicht mehr
warten, dass die Politik etwas tut. Mit wissenschaftlich fundierten Sprachstanderhebungen
und darauf abgestimmter Sprachförderung sollen
alle Kinder bei uns gleiche Startchancen für den
weiteren Bildungsweg bekommen.“
Mehr Druck von der Basis
Welche politischen Rahmenbedingungen für die
Sprachförderung in der frühen Bildung in der
Zukunft zu erwarten sind, darüber sprach Erik von
Malottki, Bundestagsabgeordneter der SPD. Er
würdigte das ausgelaufene Bundesprogramm
Sprach-Kitas rückblickend als das erfolgreichste
Bundesprogramm im Bereich Bildung der letzten
Jahre und bekräftigte seine Einschätzung, dass
das Aus für die Sprach-Kitas eine fachlich falsche
Entscheidung war. Mit Blick auf das für 2024
angekündigte Kitaqualitätsentwicklungsgesetz
und die kommende Bundestagswahl 2026 lud er
Stefan Spieker, Fröbel-Geschäftsführer,
eröffnet den Fachtag „Sprachbildung“
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