FRÖBEL Themenheft: Lernen mit Tieren - Tiergestützte Pädagogik in Kitas - Magazin - Seite 36
Wenn ein Tier
stirbt
Tiere in der Kita sind eine Bereicherung. Sie können
für viele schöne und interessante Momente sorgen.
Zum Umgang mit Tieren gehört aber auch die Erfahrung, dass ein liebgewonnenes Lebewesen einmal
stirbt – für Kinder kann dies die erste Konfrontation mit
dem Tod sein. Wie man Kinder gut dabei begleiten
kann, erläutert Robert Gärtner im Interview.
Empfinden Kinder und Erwachsene das Gefühl
von Trauer eigentlich gleich?
Die Gefühle von Kindern und Erwachsenen unterscheiden sich schon. Kinder erleben Gefühle häufig
viel intensiver und eher auf den Moment bezogen.
Wir Erwachsenen haben in der Regel mehr Erfahrung
mit unseren Emotionen, kennen diese und können sie
dadurch auch besser regulieren. Bei Kindern beobachtet man auch, dass sich tiefe Trauer und andere
Gefühle abwechseln können. Das kann auch Freude
sein – über schöne Dinge in der aktuellen Lebenswelt
des Kindes. Das ist völlig normal. Kinder leben im Moment und jeder Moment ist anders. Aber das fordert
von Erwachsenen, genau hinzuschauen: Situationen
der Freude bedeuten nicht zwangsläufig, dass die
Trauer überstanden ist.
Robert Gärtner ist Diplom-Pädagoge mit
Schwerpunkt Rehabilitation von Verhaltensstörungen mit einer Zusatzqualifikation in
Traumapädagogik bei Kindern. Er ist Referent bei FRÖBEL im Team Familienbildung.
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