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Seite 24 Emotionales Lernen mit Tieren | FRÖBEL Themenheft: Lernen mit Tieren - Tiergestützte Pädagogik in Kitas
Emotionales Lernen
mit Tieren
Die meisten Kinder reagieren mit großem Interesse
auf Tiere. Über die Mensch-Tier-Beziehung und tiergestützte Interventionen forscht und lehrt Prof. Dr.
Andrea Beetz seit über 25 Jahren. Ihre Erkenntnisse
erläutert sie im Interview.
Frau Prof. Dr. Beetz, die meisten Kinder reagieren mit
Freude und Interesse auf Tiere. Woran liegt das?
Das Interesse an Tieren liegt an der Biophilie. Im Lauf
der Evolution lebten Menschen immer mit Tieren in
der Natur zusammen und es war von Vorteil, Tieren
gegenüber aufmerksam zu sein – sie konnten Gefahr bedeuten, Gefahren anzeigen, Nahrung sein,
Jagdgehilfen sein. Daher haben selbst schon Kleinkinder Interesse an Tieren – nicht immer ist es Freude,
Reaktionen können auch Angst oder Ekel (z. B. vor
Schlangen, Spinnen, Schnecken oder Raubtieren)
sein. Unseren üblichen Heim- oder Nutztieren
gegenüber sind die meisten Kinder jedoch freudig
zugewandt, sie wollen Kontakt und in Beziehung
mit ihnen gehen. Aufgrund ähnlicher Mechanismen
für soziale Interaktionen können sich ja auch echte
Interaktionen mit den Tieren entwickeln und diese Begegnungen sind eben meist mit Freude und Neugier
verbunden.
Prof. Dr. Andrea Beetz habilitierte in Sonderpädagogik und ist Professorin für Heilpädagogik und Inklusionspädagogik
an der IU Internationalen Hochschule.
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