240529 KINDgerecht 210x285 Inhalt Einzelseiten hochaufgeloest WEB 01 - Flipbook - Seite 7
le oder trägergebundene) Ansätze keine
übergreifende Maßnahme, um Steue-
Welche weiteren Qualitätsdimensionen nimmt Fröbel in den Blick?
rungswissen für Bund, Länder, Kommu-
Stefan Spieker: Mit der Diskussion über
nen und Träger auf der Ebene der Pro-
eine möglichst frühe Förderung der so-
zessqualität zu generieren. Ein regelmä-
genannten Basiskompetenzen (sprach-
ßiges Monitoring der Prozessqualität
liche, mathematische und sozial-emoti-
könnte diese Lücke schließen.
onale Kompetenzen) kommt eine wei-
Fröbel und pädquis haben sich daher
tere Dimension ins Spiel: der Blick auf
in einem ersten Schritt auf den Weg ge-
die ganz konkrete Kompetenzentwick-
macht, die Machbarkeit eines solchen
lung beim Kind. Die Instrumente dafür
bundesweiten Monitorings mit Schwer-
nutzen wir im Bereich der sprachlichen
punkt Prozessqualität systematisch zu
Bildung bereits sehr intensiv über die
eruieren, d. h. Wege aufzuzeigen, wie
Sprachstandserhebungen.
sich ein solches Monitoring in Deutschland etablieren ließe.
Katharina Kluczniok,
wissenschaftliche Vorständin
der pädquis Stiftung
Damit nehmen wir den sogenannten
„Outcome“ in den Blick – mit dem Ziel,
dass wir die Kompetenzentwicklung im
Dazu beschreibt die Machbarkeits-
Bereich der Basiskompetenzen so gut
studie anhand einer umfangreichen
abschließen können, dass eine Teilhabe
quantitativen und qualitativen Datenla-
an den folgenden Bildungsabschnitten
ge Gelingensbedingungen und Hemm-
möglich ist. Hier liegen viele Herausfor-
nisse für die konkrete Umsetzung und
derungen, aber vor dem Hintergrund
prüft zudem Best Cases aus dem Aus-
unserer immer diverseren Gesellschaft
land als mögliche Vorbilder für ein nati-
auch ein großer Hebel, um alle Kinder so
onales Qualitätsmonitoring in Deutsch-
früh wie möglich gut zu fördern.
Stefan Spieker,
Geschäftsführer Fröbel e. V.
land. Ziel ist es, die Diskussion bei allen
Akteuren im Feld darüber anzustoßen
und so dazu beizutragen, diese Lücke
perspektivisch zu schließen.
Weshalb ist aus Ihrer Sicht die
Prozessqualität so wichtig?
Katharina Kluczniok: Wir wissen aus
nationalen wie internationalen Studien
mittlerweile sehr gut, dass vor allem die
Prozessqualität positive Auswirkungen
auf die kindliche Entwicklung haben
kann, wenn sie entsprechend hoch ausgeprägt ist. Dies zeigt sich beispielsweise daran, dass Kinder, die eine vergleichsweise gute Kita besucht haben,
in ihrem Wortschatz oder aber in ihren
sozialen Kompetenzen davon profitieren.
Gleichzeitig kann eine gute Prozessqualität die Fachkräfte in der derzeit sehr
angespannten Situation in den Einrichtungen stärken. Es ist ein Trugschluss,
aus den aktuellen Problemen der Fachkräftegewinnung abzuleiten, dass gute
Qualität nicht möglich ist. Vielmehr ist
es notwendig zu verstehen, dass gute
Qualität auch mit höheren Selbstwirksamkeitserfahrungen und einer höheren
Arbeitszufriedenheit der Fachkräfte
einhergeht und und damit langfristig
Mehr zur Machbarkeitsstudie:
kitaqualitaetsmonitor.de
die Fachkräftebindung fördert.
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