240529 KINDgerecht 210x285 Inhalt Einzelseiten hochaufgeloest WEB 01 - Flipbook - Seite 39
durch
Bei einer externen Evaluation wird
die Qualität einer Kita eingeschätzt.
Wie das in der Praxis funktioniert,
hat sich Reporterin Lena Högemann
Externe Evaluation
angesehen.
Eine Frau kniet vor einem Weiden-Korb voller Gummi-Dinosaurier. Sie nimmt einzelne Spielfiguren heraus, legt sie dann wieder zurück. Mit der einen Hand tippt sie etwas in ihren Laptop,
den sie mit der anderen Hand hält. Etwas entfernt neben der
Frau sitzt ein junger Mann mit einem Kind auf dem Fußboden,
sie bauen Figuren aus Holzstäbchen. „A fish, that is a good
start“, sagt der Erzieher zu dem Jungen. Die Frau, die die Dinosaurier betrachtet hat, ist eine Mitarbeiterin der Stiftung pädquis und sie evaluiert heute mit einer Kollegin den Fröbel-Kindergarten Springfrosch in Potsdam-Golm.
„Ich zähle nicht die Dinos, aber ich erfasse das Material“, erklärt
die Evaluatorin mit dem Laptop der Reporterin, die sie heute
begleitet. Normalerweise spricht sie während der Evaluation
nicht darüber, was sie in den Laptop eingibt. Eigentlich will sie
möglichst unauffällig sein. Sie geht weiter und zieht eine Kiste
mit Holzpuppen aus dem Regal, nimmt einzelne Puppen in die
Hand, legt sie wieder zurück. „Wir achten auf die Vielfalt, zum
Beispiel in Bezug auf Alter und ethnische Herkunft. Außerdem
achten wir auf die Interaktion mit den Kindern“, erklärt sie.
Alle Fröbel-Einrichtungen werden extern evaluiert. Sie wollen
wissen, was sie gut machen und wo sie sich noch weiterentwickeln können. Aber wie läuft so eine Evaluation ab? Wie ist es
für die Mitarbeitenden, den gesamten Vormittag im Hintergrund begleitet zu werden? Was sagen die Kinder dazu?
Der Kindergarten Springfrosch in Potsdam-Golm hat insgesamt
120 Plätze. Heute wird der obere Teil der Einrichtung evaluiert,
in dem die Kinder ab drei Jahren betreut werden. Erzieherin
Christin Rothenberg begrüßt die ankommenden Kinder an der
Garderobe. „Guten Morgen Sammy, wo möchtest du hingehen?“ fragt sie, nachdem der Junge seine Jacke und Schuhe
ausgezogen und in der Garderobe verstaut hat. Die Kinder dürfen sich einen der Themenräume aussuchen: Im Bauraum baut
der englischsprachige Erzieher gerade mit den Kindern Figuren.
Es gibt auch ein Atelier, einen Spielraum, einen Rollenspielraum,
einen Bewegungsraum und noch weitere Räume. In jedem der
Räume wartet eine Erzieherin oder ein Erzieher auf die Kinder.
Der Junge antwortet: „Ich habe Hunger.“ „Gut, dann komm, ich
bringe dich zum Frühstück“, antwortet die Erzieherin und begleitet ihn zu einer Tür, die vom Flur abgeht. Das Essen wird in
dem Kindergarten frisch zubereitet. Es gibt Frühstück, Mittag
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