Die pädagogische Haltung: Sprachliche Begleitung als Strukturvorgabe in der Kindertageseinrichtung- Leitfaden zur Inklusion von Kindern mit Sehbehinderung in Kindergärten und zur Einführung von taktilen Leitsystemen in FRÖBEL-Einrichtungen in NRW - Taktile Leitsysteme in FRÖBEL-Einrichtungen in NRW - Inklusion von Kindern mit Sehbeeinträchtigungen - Anleitung / Ressource - Seite 5
Die pädagogische Haltung: Sprachliche Begleitung als Strukturvorgabe in der Kindertageseinrichtung- Leitfaden zur Inklusion von Kindern mit Sehbehinderung in Kindergärten und zur Einführung von taktilen Leitsystemen in FRÖBEL-Einrichtungen in NRW
Je selbstverständlicher pädagogische Fachkräf-
bende Anordnungen, Abläufe und Strukturen so
te ihr Alltagshandeln sprachlich begleiten, desto
leicht wie möglich zu machen. So ist es praktisch
mehr Anregungen zur alltagsintegrierten Sprach-
und für alle Kinder naheliegend, wenn der
bildung schaffen sie automatisch für alle Kinder.
Haken eines Kindes mit Sehbeeinträchtigung
Sie sind damit zugleich Vorbild für weitere Mit-
immer am Anfang einer Hakenreihe positioniert
arbeitende der Einrichtung und die Kinder selbst,
ist, so dass das Kind seine Sachen schnell finden
es ihnen gleich zu tun, damit die förderliche
kann. Für den Fall, dass einmal etwas nicht am
Unterstützung nicht von einzelnen Personen
gewohnten Platz zu finden ist, wäre gegebenen-
abhängt, sondern sich zu einer alltäglichen
falls folgende Hilfestellung angebracht:
pädagogischen Praxis entwickelt.
Wir stellen uns vor, ein Kind sitzt auf dem
Sprachliche Begleitung als Strukturvorgabe in
Boden des Garderobenbereichs, offensicht-
der Kindertageseinrichtung
lich auf der Suche nach seinen Schuhen und
Sprache ermöglich nicht nur die Erschließung der
Umwelt, sondern bietet, wie oben bereits angeführt ebenso Orientierung, Struktur und Sicherheit.
Dabei ist das benennen einzelner Handlungs- und
Ablaufschritte, z.B. bei den Mahlzeiten das Kommentieren der Auswahl von ausgewählten
Nahrungsmitteln oder auch der Abschied am
Ende eines Kita-Tages wesentlich, um eine Struktur
im Alltag eines sehbeeinträchtigten Kindes in der
Kindertageseinrichtung herzustellen.
Strukturen und Routinen sind sicherheits- und
haltgebende gebende Elemente und werden
von Kindern benötigt. Anhand vorgegebener
Strukturen orientieren sie sich und können frei
explorieren. Die Anordnung alltagsrelevanter
Gebrauchsgegenstände spielt dabei eine wesentliche Rolle. Die Einordnung dieses Punktes in
die Empfehlung zur pädagogischen Haltung lässt
sich damit begründen, dass das Vorleben von
Ordnung, Regelmäßigkeit und Struktur ebenfalls
scheint ungeduldig zu werden. Pädagogische Fachkräfte könnten hier folgendermaßen reagieren: „Bist du auf der Suche nach
deinen Schuhen? Vielleicht liegen sie unter
der Schuhablage und sind vorhin runtergefallen, als ein anderes Kind seine Schuhe ebenfalls in sein Fach gelegt hat.“
Es ist von Relevanz, dass allen Kindern gegenüber vermittelt wird, dass das Halten von Ordnung und der strukturierte Umgang mit den
Utensilien den Alltag in der Kindertageseinrichtung erleichtern kann. Es ist sinnvoll, wenn entsprechend der mit den Kindern gemeinsam
erarbeiteten und beschlossenen Regeln eine
erstrebenswerte bzw. auszuführende Handlung
für alle Kinder angesagt wird, wie z.B.:
„Wir stellen alle unsere Schuhe auf die Schuhablage, damit jede*r die eigenen Schuhe
später gut wiederfinden kann.“
ein Wert ist, welcher von den pädagogischen
Fachkräften als grundlegende Haltung umgesetzt
werden sollte. Hierbei wird angestrebt, dass die
Wiederholung eines bestehenden Konzepts und
Ablaufes das Kind dabei unterstützt, die jeweiligen Ordnungen und Strukturen der Kindertageseinrichtung zu verinnerlichen.
Für sehbeeinträchtigte Kinder ist es besonders
hilfreich, wenn pädagogische Fachkräfte darauf
achten, ihnen die Orientierung durch gleichblei-
Inklusuion von Kindern mit Sehbeeinträchtigungen / Seite 4