Die Orientierung und Mobilität, weitere Beispiele - Leitfaden zur Inklusion von Kindern mit Sehbehinderung in Kindergärten und zur Einführung von taktilen Leitsystemen in FRÖBEL-Einrichtungen in NRW - Taktile Leitsysteme in FRÖBEL-Einrichtungen in NRW - Inklusion von Kindern mit Sehbeeinträchtigungen - Anleitung / Ressource - Seite 13
Die Orientierung und Mobilität, weitere Beispiele - Leitfaden zur Inklusion von Kindern mit Sehbehinderung in Kindergärten und zur Einführung von taktilen Leitsystemen in FRÖBEL-Einrichtungen in NRW
Funktionsräume
Die Erkennbarkeit der Funktionsräume wird
erreicht durch themenspezifische Gegenstände,
wie z. B. ein Klangspiel vor dem Musikraum,
behalten. Dies gewährt eine Übersicht sowohl für
die Mitarbeiter*innen als auch für die Kinder.
Beispiel Namensschilder
geometrischen Figuren vor dem Bauraum, Pinsel
Die Namenschildchen an der Garderobe sollten
und Malpalette vor dem Atelier etc. Beim An-
mit haptischen Buchstaben beschriftet werden,
bringen von Gegenständen, wie Musikinstrumen-
welche mit den Fingern ertastet werden können.
te etc. sollte darauf geachtet werden, dass
So kann ein Kind ohne visuelle Fähigkeiten die
diese durch ihre Beschaffenheit und Größe keine
Buchstaben, welche alle anderen Kinder im
Verletzungsgefahr darstellen.
Vorschulalter lernen, genauso in taktiler Form
erfassen. Mit diesem Ansatz hat das Kind mit
Innerhalb der Funktionsräume ist die taktile
Seheinschränkung bereits schon vor Schuleintritt
Kennzeichnung einzelner Regalabschnitte und
ebenfalls wie die sehenden Kinder die Möglich-
Fächer durch haptische Bilder bzw. Reliefs
keit die Buchstaben kennen zulernen, unabhän-
hilfreich. Um eine leichtere Erkennbarkeit für ein
gig ob es auch die Brailleschrift erlernt.
Kind mit Sehbeeinträchtigung zu gewährleisten,
wäre die zusätzliche Markierung von Namens-
Mobilität in der Kita
schildchen unter Einbezug der Vorliebe des
Kindes (bspw. durch ein Stück Stoff etc.) durchaus unterstützend. Die Anordnung der kontextgebundenen, alltagsrelevanten Gegenstände
sollte so einfach wie möglich erschlossen werden
können. Es empfiehlt sich das Beibehalten einer
Reihenfolge oder Sortierung.
Kinderrestaurant
Die Positionierung von Geschirr und Besteck zum
Tischdecken sollte möglichst so gestaltet sein,
dass sich keine spitzen Gegenstände im Weg befinden bzw. deren Gefahrenpotential offen
kommuniziert wurde. So wäre es wesentlich, dass
Regalfächer übersichtlich und barrierefrei angeordnet sind und sich in einer gut erreichbaren
Höhe befinden. Im Kontext der Kennzeichnung
einzelner Fächer ist hier das Anbringen taktiler
bzw. haptischer Symbole zu empfehlen, die die
darin befindlichen Gegenstände abbilden.
Garderoben und Toiletten
Die Anordnung der kontextgebundenen, alltags-
Um die einzelnen Räume selbstständig zu erreichen ist ein gut strukturiertes taktiles Leitsystem
notwendig. Dies wird als Markierung der Böden
empfohlen, wie es auch in barrierefrei gestalteten Gebäuden und in öffentlichen Räumen und
Außengeländen bereits vorhanden ist:
• Leitstreifen in der Mitte,
• Hinweis durch schräg positionierte Leitstreifen
oder ein aus Noppen angeordnetes Viereck
als Ankündigung von Weggabelungen,
relevanten Gegenstände sollte so einfach wie
• ein aus Noppen bestehendes Viereck (auch
möglich erschlossen werden können. So emp-
als sog. Ereignisfeld bezeichnet), welches
fiehlt sich die einmal festgelegte Belegung der
sowohl auf Kreuzungen als auch auf Raum-
einzelnen Garderoben und auch Haken beizu-
und Gebäudeeingänge hinweist.
Inklusuion von Kindern mit Sehbeeinträchtigungen / Seite 12