Das Sehen und Wahrnehmen, Beispiel 2 - Leitfaden zur Inklusion von Kindern mit Sehbehinderung in Kindergärten und zur Einführung von taktilen Leitsystemen in FRÖBEL-Einrichtungen in NRW - Taktile Leitsysteme in FRÖBEL-Einrichtungen in NRW - Inklusion von Kindern mit Sehbeeinträchtigungen - Anleitung / Ressource - Seite 10
Das Sehen und Wahrnehmen, Beispiel 2 - Leitfaden zur Inklusion von Kindern mit Sehbehinderung in Kindergärten und zur Einführung von taktilen Leitsystemen in FRÖBEL-Einrichtungen in NRW
Ebenfalls ist die Bildbeschreibung der Abbildun-
Beispiel 2: Mahlzeiten
gen des wöchentlichen Menüplans sinnvoll.
Beim Besprechen der Buttons wird der aktive
Je nach pädagogischem Konzept sowie der
Einbezug der Kinder als nachhaltig und interaktiv
Einbindung der Kinder in die Vorbereitung der
erachtet, da somit von ihnen eine Aufgabe
Mahlzeiten und die damit verbundene Vermitt-
übernommen wird, welche für alle Kinder der
lung von Vertrauen und Selbstständigkeit, wäre
Kita interessant und informativ ist. Des Weiteren
auch hier ein sprachliches Begleiten des eigen-
lernt ein Kind hierdurch das verbale Beschreiben
ständigen Füllens des Tellers wichtig. Bei einem
von Abbildungen, deren Inhalt ebenfalls Be-
Kind mit Seheinschränkung ist es von Relevanz,
standteil seines Alltags ist und versteht spielerisch
dass neben der sprachlichen Begleitung die
den unterstützenden Zusammenhang in der
Möglichkeit der genaueren Betrachtung gege-
Informationsweitergabe zum sehbeeinträchtig-
ben wird. D.h. wenn sich ein Kind mit Sehbeein-
ten Kind. Dabei sollte das Besprechen der
trächtigung einen großen Löffel Nudeln nimmt,
Buttons allen Kindern zugänglich sein. Auch
sollte es auch die Gelegenheit bekommen mit
Kinder ohne Sehvermögen haben Vorstellungen,
dem Löffel auf seinem Teller oder auch in der
wie Dinge aussehen. Gemeinsam können Ideen
Schüssel zu ertasten, wie viel ein großer Löffel
entwickelt werden, was besprochen und be-
eigentlich ist, wie sich dies mit den vorhandenen
schrieben wird – vielleicht eröffnen sich in den
Möglichkeiten erfassen lässt und durchaus auch,
Gesprächen sogar noch gänzlich andere Mög-
was getan werden kann, um eine Mengenanga-
lichkeiten. Hierdurch wird das Selbstbewusstsein
be an das jeweilige Bedürfnis anzupassen.
und die Interaktionskompetenz des auf dem
Sprachmemo aufgenommenen Kindes gestärkt
Um dem Kind zusätzlich ein Gefühl für Men-
und somit Teil einer gewöhnlichen sozialen
geneinheiten zu vermitteln, sollte auch dies
Kommunikationsstruktur.
sprachlich im Sinne einer informativen Rückmeldung gestaltet sein: „Du hast dir gerade
einen großen Löffel Nudeln und einen kleinen
Löffel Soße aufgetan.“
Inklusuion von Kindern mit Sehbeeinträchtigungen / Seite 9