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russische Seele und Gesellschaft
einzutauchen. Dies geschieht durch
eine sehr direkte musikalische Aussage, die keine Umschweife macht,
aber doch auch ihre Geheimnisse
bewahrt.«
Ist Schostakowitsch, der von Stalin
als Intimfeind auserkoren worden war
und der bis zu dessen Tod quasi gegen
ihn ankomponierte, in unseren Tagen
so aktuell wie schon lange nicht
mehr? Als ein Künstler in der sowjetischen Diktatur, der täglich balancieren musste in seiner Musik zwischen
Zivilcourage und Anpassung? »In der
aktuellen Situation passt eine Beschäftigung mit Schostakowitschs
Werken natürlich besonders gut«,
sagt Alain Altinoglu. »Aber ich glaube,
dass sich der Stellenwert und die
Bedeutung von Musik in der Gesellschaft seit dieser Zeit dann doch
verändert hat. Wahrscheinlich lässt
sich ein heutiger diktatorischer Herrscher nicht wirklich von einer Sinfonie
stören, selbst wenn sich in ihr Botschaften gegen ihn versteckten.«
lyrische Momente von bezaubernder
Art und ironisch überhöhtes Jubelpathos zum Finale. Und zu erleben
sein wird auch seine erste eigene
Stummfilm-Vertonung, entstanden
1929 für »Das neue Babylon« und
angefüllt mit Operettenmelodien,
Revolutionsliedern, Can-Can und
Walzer. Ein Aufbruch in eine neue
Qualität auch von Filmmusik eben.
Mi 22.02.2023
FIRST TIME COUP
Seite 20
Do/Fr 23./24.02.2023
SCHOSTAKOWITSCHS
AUFBRUCH Seite 20
Mi 17.05.2023
DAS NEUE
BABYLON Seite 27
SCHOSTAKOWITSCHS AUFBRUCH
– AUCH IN DIE FILMMUSIK
Um Schostakowitschs Aufbruch wird
es in dieser Saison gehen, mit der
1. Suite für Jazzorchester und der
1. Sinfonie, die 1926 bereits all das
enthält, was so typisch werden sollte
für den Stil des Komponisten: klangliche Reibungen, extreme Register,
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