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ERFOLG 7
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EIN RIESEN
MANAGER
Markus Buchmann über seine Sportmanagement-Karriere
Markus, du hast einige berufliche Stationen in deiner SportmanagementKarriere erlebt. Nach „Einsätzen“ – um
es sportlich zu nennen – beim 1. FC
Union Berlin, den Stuttgarter Kickers
und dem VfB Stuttgart bist du seit
Sommer 2019 zweiter Vorsitzender
eines der Top-Teams in der easyCredit
Basketball Bundesliga, der MHP RIESEN Ludwigsburg. Wo lag für dich der
Reiz, gerade hierher zu wechseln?
Obwohl ich ganz klassisch eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert
habe und fast vier Jahre in der Bank tätig
war, war es für mich immer der Traum,
im Profisport zu arbeiten. Diesen Traum
konnte ich mir tatsächlich erfüllen. Als
die Gespräche mit den MHP RIESEN
begonnen haben, war mir sehr schnell
klar, dass ich hierher wechseln möchte.
Der Klub bietet, neben der tollen wirtschaftlichen und sportlichen Entwicklung, weiterhin viel Potenzial, um zu
wachsen. Und dazu wollte und will ich
meinen Teil beitragen.
Was waren/sind deine bisher schönsten
Momente und Highlights?
Dazu zählt sicherlich der Gewinn der
Deutschen Vizemeisterschaft in der
Saison 2019/20 mit der Besonderheit des
Finalturniers in München. Aber auch die
Folgesaison, als wir Hauptrundenmeister
wurden und Jordan Hulls im Heimspiel
gegen ratiopharmu ulm mit dem Buzzer
Beater (Wurf in der Schlusssekunde) das
Spiel noch für uns entscheiden konnte
– in einer coronabedingt leeren MHPArena. Ganz aktuell tragen mich natürlich die Emotionen nach dem Erreichen
des 3. Platzes beim Champions League
Final 4 in Bilbao. Es sind viele schöne
Momente, an die man sich erinnert und
für die man auch jeden Tag arbeitet.
Im Sport gibt es Sieg und Niederlage,
d.h. im Sport wird Führung für die
meisten Menschen am sichtbarsten.
Wie würdest du die Führungsrolle
eines Coachs/Trainers im Teamsport
beschreiben?
Der Trainer ist der Chef der Mann-
„Grundsätzlich sind es
ganz viele Parallelen
wie z. B. die Führung
und Entwicklung der
Mitarbeiter oder das
Herausarbeiten von
Stärken. Nur der Faktor
Zeit spielt im Sport eine
ganz andere Rolle.“
schaft, und er muss die Mannschaft am
Spieltag optimal auf den Gegner und die
Situation einstellen. Er stellt die Mannschaft in Abhängigkeit der sportlichen
Verfassung und Leistung, der Stärken
und Schwächen des Gegners auf, um
am Ende als Sieger vom Court zu gehen.
Auch muss er im Spiel schnell und situativ auf z. B. Änderungen des Gegners
eingehen und sein Team neu darauf ein-
stellen.
Wo siehst du Parallelen zur Führung
im Management?
Grundsätzlich sind es ganz viele Parallelen, wie z. B. die Führung und
Entwicklung der Mitarbeiter oder das
Herausarbeiten von Stärken. Nur der
Faktor Zeit spielt im Sport eine ganz andere Rolle. Im Management geht es nicht
um Minuten oder Sekunden. Das heißt,
sie können mit Ihrem Team in Ruhe
eine Strategie oder Projekte besprechen.
Diese Zeit haben sie im Profisport nicht.
Wie eng ist eigentlich die Zusammenarbeit zwischen Team, Trainerstab und
Management im Verein? Was sind die
Berührungspunkte? Wie oft und zu
welchen Themen findet ein Austausch
statt?
Wenn wir die Zeit vor Corona betrachten, ist es ein enger Kontakt von
Mannschaft und Office. Normalerweise
gab es nach jedem Spiel ein Treffen der
Spieler und deren Familien im Business
Bereich der MHPArena. Auch gab es bei
Promotion-Aktionen,
Autogrammstunden oder gemeinsamen Teamessen
immer
wieder
Berührungspunkte
außerhalb der Spieltage. Durch Corona
wurde die Mannschaft in den letzten
zwei Jahren weitgehend isoliert, um sie
zu schützen. Dadurch wurde leider auch
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