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obachtung und Dokumentation in Kindertageseinrichtungen
weiterzuentwickeln und zu ergänzen. Dabei soll ein digital gestütztes Instrument zur alltagsintegrierten Beobachtung, Dokumentation und Einschätzung der kindlichen Entwicklungs- und
Lernprozesse entstehen.
Damit die Beobachtung und Dokumentation für die Kinder
einen echten Mehrwert hat, ist die Nutzung der Beobachtungsergebnisse von zentraler Bedeutung. Wie eine Verknüpfung zwischen den Ergebnissen und sprachbildenden Maßnahmen gelingen kann, ist im Beitrag „Sprachentwicklung
beobachten – und dann?“ auf S. 24/25 ff. beschrieben.
Einheitliche Strategie statt Flickenteppich
Insgesamt kann festgehalten werden, dass das Feld der
Sprachentwicklungsbeobachtung in Kindertageseinrichtungen durch eine große Vielfalt bis hin zur Unübersichtlichkeit gekennzeichnet ist. Zwar sind wir im es Bildungsföderalismus gewohnt, dass in den Bundesländern unterschiedliche Rahmenbedingungen und Vorgaben gelten und in vielen Bereichen ist
es auch wünschenswert, dass Träger und Einrichtungen individuell und bedarfsgerecht eigene Schwerpunkte setzen und
Prozesse unterschiedlich gestalten können. Im Sinne der Chancengerechtigkeit und um bundesweit alle Kinder gleichermaßen in ihrer Sprachentwicklung unterstützen zu können, sollte
die Sprachentwicklungsbeobachtung von Kindern jedoch in
allen Kindertageseinrichtungen nicht nur systematisch er
folgen, sondern auch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse
berücksichtigen und entsprechend geprüfte Verfahren ein
setzen.
Grundsätzlich sind hierfür verschiedene Verfahren und Ansätze nutzbar, allerdings sollten ressourcenorientierte Ansätze,
die die Heterogenität von Kindern – wie beispielsweise Mehrsprachigkeit und Zweitspracherwerb – berücksichtigen und
individuelle Kompetenzen und Entwicklungspotenziale in den
Mittelpunkt stellen, defizitorientierten Verfahren vorgezogen
werden.
Der beschriebene bunte Strauß zeigt sich natürlich auch in
den FRÖBEL-Einrichtungen in zwölf Bundesländern. Aus diesem Grund hat FRÖBEL sich im Rahmen der trägereigenen
Strategie 2020–2030 zum Ziel gesetzt, die systematische und
fachlich fundierte Beobachtung und Dokumentation der
kindlichen Sprachentwicklung flächendeckend einzuführen
beziehungsweise deren Umsetzung verstärkt zu unterstützen.
Bei FRÖBEL soll die Sprachentwicklung künftig
mindestens zu zwei Zeitpunkten mit einem
wissenschaftlich fundierten Verfahren
beobachtet und dokumentiert werden.
FRÖBEL bringt dabei die eigenen Vorgaben mit den jeweiligen Landesvorgaben in Einklang. Ziel ist es, dass während der
Kita-Zeit für alle Kinder mindestens zu zwei Zeitpunkten ein wissenschaftlich fundiertes Beobachtungsverfahren angewendet wird. Die Einrichtungen können das für sie passende Verfahren selbst aus einer Auswahl an geprüften Verfahren wählen. Bei der Auswahl der Verfahren werden unter anderem
eine Anwendung durch pädagogische Fachkräfte im pädagogischen Alltag, die Berücksichtigung von Mehrsprachigkeit
sowie die Möglichkeit, die Ergebnisse mit passenden Maßnahmen der Sprachbildung zu verknüpfen, berücksichtigt.
Die Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte steht
deswegen an erster Stelle. Die flächendeckende Einführung
bei FRÖBEL wird daher schrittweise bis 2024 von einer breiten
Qualifizierungsinitiative begleitet.
Referenzen
Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2020). Bildung in
Deutschland 2020. Ein indikatorengestützter Bericht mit einer
Analyse zu Bildung in einer digitalisierten Welt. Verfügbar unter: https://www.bildungsbericht.de/de/bildungsberichteseit-2006/bildungsbericht-2020/pdf-dateien-2020/bildungsbericht-2020-barrierefrei.pdf (Zugriff am 28.02.2022)
Faas, S.; Götze, A.; Müller, C. (2021). Sprachstandsfeststellung, Sprachförderung und sprachliche Bildung. Pädagogisches Gutachten 8/2021, Pädquis Stiftung im Auftrag des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg. Verfügbar unter: https://mbjs.brandenburg.de/
media_fast/6288/gutachten_kitarr_sprachstandsfeststellung%2C_sprachfoerderung_und_sprachliche_bildung.pdf
(Zugriff am 28.02.2022).
Kita-Gesetze der Bundesländer und ihre Ausführungs
vorschriften, Bildungs- und Orientierungspläne der Bundesländer
Die Autorin:
Nele Hage ist Sozial- und Bildungswissenschaftlerin
(M. A.). Sie ist als Referentin für Pädagogik und
Qualitätsentwicklung bei FRÖBEL für das Thema
Sprachbildung zuständig.
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