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nen auf diesem frühen Lernen aufbaut.
Die Finanzierung des frühkindlichen Bildungssystems ist daher eine wichtige politische Stellschraube. Die Investitionen in
diese ersten Lebensjahre rentieren sich
am allerstärksten und müssen dringend
deutlich zunehmen. Ganz konkret erwarten wir von der Politik aktuell eine Verstetigung der personellen und der Vernetzungsstrukturen aus dem Bundesprogramm Sprach-Kitas, aber auch weitere
Investitionen in die Qualität, nicht zuletzt
in das Unterstützungssystem Fachberatung, sowie bessere Möglichkeiten zum
Aufbau multiprofessioneller Teams.
Wo sollten die Investitionen
hinfließen?
ander lernen, muss als Ganzes betrachtet werden. Dann wird aus dem Eindruck
eines Defizits häufig viel eher eine echte
Ressource.
Welche Chancen und welche
Herausforderungen bedeutet das
für Kindertageseinrichtungen?
Die meisten Kinder verbringen einen
Großteil ihres wachen Tages in der sensiblen Phase des Spracherwerbs in einer
Kindertageseinrichtung. Darum ist eine
hohe sprachliche Anregungsqualität besonders wichtig. Das gut umzusetzen und
die Kinder auch individuell zu fördern, erfordert spezifisches Wissen und Können
der Fachkräfte. Sie sollten bereit sein, ihr
Handeln als Sprachvorbild zu reflektieren.
Wenn es gelingt, unterstützt es alle
Kinder, schafft aber vor allem überhaupt
erst vergleichbare Chancen für die Kinder, die zu Hause benachteiligt sind, weil
beispielsweise in der Familie weniger
Kommunikation stattfindet. Die Eltern mit
einzubinden und alltagspraktische Ideen
zur Sprachbildung in der Familie zu vermitteln. Dazu gehören vorlesen, Sprachspiele oder auch den sprachlichen Anregungsgehalt einer Essenssituation oder
des gemeinsamen Einkaufens usw. zu
verdeutlichen und ist darum eine wichtige ergänzende Aufgabe für Kindertageseinrichtungen. Hier sind Fachkräfte
auch beratend gefragt und nicht selten
– auch aufgrund sprachlicher Barrieren –
herausgefordert.
Und nicht zu unterschätzen ist, wie
viel die Kinder sprachlich vor allem auch
voneinander lernen. Darum liegt eine
besonders große Chance auch in offenen Freispielsituationen, in denen Kinder
viel miteinander kommunizieren, und der
Anregung von gemeinsamen Spielmomenten von ein- und mehrsprachigen
Kindern.
Sprachtherapeutinnen, Sozialpädagoginnen, Heilpädagogen und andere Professionen bringen relevante Kompetenzen ein und sollten zusätzlich zu einer anWie können Träger diese Qualität
gemessenen Fachkraft-Kind-Relation
herstellen und sichern?
langfristig beschäftigt werden können.
Auch der flächendeckende Aufbau von
Träger bieten ein vielschichtiges Unter- Familienzentren, in denen andere Professtützungssystem, vor allem die Fachbera- sionen vor Ort direkt beraten können, untung und häufig zusätzliche Fachkräfte terstützt Familien nachhaltig. Es gibt viele
für Sprachbildung und Mehrsprachigkeit, nachgewiesene Erfolgsmodelle der Famiaber auch Angebote für den fachlichen lieneinbindung, die mit SprachbildungsAustausch untereinander, Fortbildungen, ansätzen verknüpft sind, wie die ProgramFachveranstaltunme Rucksack und
gen, Hospitations- Ganz grundsätzlich ist die
Griffbereit oder die
möglichkeiten oder Politik auch gefordert, die
Ausbildung von
die Einbindung geStadtteil-Mütter n
gesellschaftliche Wahrneh
eigneter Kooperatiund -Vätern. Hier
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muss die Politik strukZusätzlich kann vielsprachigen Gesellschaft
turelle Voraussetein Träger Unterstüt- als Normalität und Ressource
zungen schaffen,
zungsangebote
damit aus wirksazu fördern.
auch gezielt auf
men
Projekten
den Bedarf einzelauch flächendener Einrichtungen zuschneiden, wenn ckende, langfristige Angebote werden.
dort besonders große Sprachenvielfalt
Hilfreich wäre weiterhin eine bundesbesteht oder ein bilinguales Konzept um- weite Einigung auf ein einheitliches
gesetzt wird.
Sprachbeobachtungsverfahren vor dem
Neben der individuellen Begleitung letzten Kindergartenjahr, das Mehrspradieser Qualitätsentwicklung wird die Qua- chigkeit nicht pauschal als Risikofaktor der
litätssicherung auch durch klare fachliche Sprachentwicklung bewertet und mit
Vorgaben, Standards und gemeinsam passgenauen Förderempfehlungen die
eingeführte Methoden gewährleistet. Praxis unterstützt.
Dazu zählt beispielsweise die EntscheiDie Autorin
dung für wissenschaftlich fundierte VerValeska Pannier ist
fahren zur Sprachstandsbeobachtung.
Was muss die Politik tun?
Es sollte Grundlage für politische
Entscheidungen werden, die ersten Lebensjahre als die wichtigsten Bildungsjahre zu begreifen, weil alles spätere Ler-
Psychologin und
leitet das Programm
AUF!leben bei der
Deutschen Kinder- und
Jugendstiftung. Bis März
2022 leitete sie die
Abteilung Pädagogik
und Qualitätsentwicklung bei FRÖBEL.
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