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FORSCHUNGPädagogisches Settingund InteraktionenWie gut gelingt es Kindern in Kindertageseinrichtungen, mit anderen Kindern und Fachkräften inInteraktion zu treten? Der kindzentrierte Blick aufInteraktion war Anlass für die Studie „Interaktionsqualität von Kindern im Kindergarten” vonKatharina Kluczniok und Thilo Schmidt, deren ersteErgebnisse nach Abschluss der dritten Beobachtungswelle im Herbst 2021 veröffentlicht wurden.Ulrike Henze stellt sie vor.mit nicht deutscher Familiensprache lagbei 27 Prozent. Im Folgenden werden einige Ergebnisse der Studie anhand praxisrelevanter Fragestellungen erläutert.Wie gut gelingt es Kindern, mitanderen Kindern zu interagieren undLernangebote in Kindergärten für sichzu nutzen?Überraschenderweise konnte in der Studie kein positiver Zusammenhang zwischen der Interaktionsqualität und pädagogisch angeleiteten Aktivitäten, sowohl für die Fachkraft-Kind-Interaktionals auch für die Interaktionen der Kinderuntereinander bestätigt werden. Dagegen zeigten die Kinder in der Freispielphase eine etwas bessere Interaktionsqualität mit den anderen Kindern, ihrensogenannten Peers. Hierbei wurde jedoch auch festgestellt, dass die beobachteten Kinder im Freispiel am längstennebeneinander und nicht miteinanderspielten. Dabei zeigten sich Unterschiedehinsichtlich des Geschlechts. Mädchenwaren etwas häufiger im Parallelspielund in kooperativen Spielaktivitäten involviert, während Jungen etwas häufigerallein agierten.In welchen Gruppensettings findenkindliche Interaktionen vor allemstatt?Der zugegebenermaßen etwas sperrigeBegriff der Interaktionsqualität beschreibtin einem Wort das Kerngeschäft der frühpädagogischen Arbeit. Gemeint ist damitnicht nur, wie, mit wem und was untereinander kommuniziert wird, sondern auch inwelchem Rahmen, mit welchem Timingund unter welcher Berücksichtigung vonEmotionen und Bedürfnissen.Der bisherige Forschungsstandzeigte, dass angeleitete Aktivitäten einen Einfluss auf die Interaktionsqualitäthaben. Einflussfaktoren waren dabei sowohl die Rolle der pädagogischen Fachkräfte als auch die Gruppenstruktur. Diese Annahme lag auch der Studie von Ka36tharina Kluczniok und Thilo Schmidt(2021) zugrunde, welche die drei folgenden Dimensionen didaktische Phasenfolgenden (angeleitete Aktivitäten, Freispiel, Mahlzeiten), Gruppensetting (Kleingruppe, Zweierspiel, Großgruppe) undRolle der verschiedenen Akteure für dasKind (pädagogische Fachkräfte, Peergroup).Die Untersuchung wurde in der Region Pfalz in Rheinland-Pfalz durchgeführt. Es wurden insgesamt 160 dreijährigeKinder zu drei Messzeitpunkten über dreieinhalb Jahre in 55 Kindergärten beobachtet. Die Geschlechterverteilung warausgewogen und der Anteil von KindernDer bisherige Stand der Forschung gingvon einer höheren Interaktionsqualität inkleineren Gruppensettings wie Dyaden(Zweierkonstellationen) und Kleingruppenaus. In der aktuellen Untersuchung konnten allerdings keine Unterschiede zwischen unterschiedlichen Settings gefunden werden: Die Interaktionsqualität wargleich gut – egal ob Kinder zu zweit, inKleingruppen oder in größeren Gruppenstrukturen beobachtet wurden.Wie können Kinder mit nicht deutscherFamiliensprache in ihrem Interaktionsverhalten gezielt gefördert werden?
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