Inside Alpenland Magazin 2024-25 Digital - Magazin - Seite 19
Danke Jelena, dass Sie sich Zeit für das Interview
nehmen und uns einen kleinen Einblick gewähren.
Wie lange sind Sie schon in der P昀氀ege tätig?
J.M
Ich arbeite schon seit über 25 Jahren in
Wie waren Ihre ersten Wochen in Deutschland? Was
sind Ihre aktuellen Herausforderungen?
J.M
Das ist mittlerweile schon fünf Jahre her, die
Zeit geht manchmal schneller vorbei als ge-
der P昀氀ege, aktuell bin ich in Bad Rappenau
fühlt. Die Kultur und Religionen sind hier in
als P昀氀egehelferin tätig. Eigentlich beinhaltete
Deutschland sehr ähnlich, das war für mich
mein Plan eine Ausbildung zur P昀氀egefachkraft,
keine große Umstellung zu Kroatien. Aber
aber ich habe mir die sprachlichen Barrieren
die sprachlichen Hürden waren hoch. Ich
einfacher vorgestellt. Aber wenn ich hier siche-
war anfangs oft den Tränen nahe, da trotz
rer bin, kann ich mir das gut vorstellen.
der vorhandenen Ähnlichkeiten eine gewisse
Fremde für mich spürbar war, vom Großen
zum Kleinen gedacht. Und ich habe mich oft
gefragt, ob mein Umzug nach Deutschland
richtig war. Aber Alpenland hat mir trotz
Es ist bestimmt nicht so einfach ins Ausland zu
gehen und alles hinter sich zu lassen, was waren Ihre
Beweggründe?
sprachlicher
Schwierigkeiten
eine
Chance
gegeben, dafür bin ich sehr dankbar. Die
Alpenland Familie ist etwas ganz Besonderes.
J.M
Ehrlich gesagt, geht es mir um eine Absicherung
Aber ich vermisse natürlich meine eigene
im Alter und eine Perspektive für die Zukunft.
Familie, die weit weg ist. In der wenigen Zeit,
Das ist in meiner Heimat durch den Krieg
in der ich sie im Urlaub zuhause sehen kann,
nicht mehr gegeben. Hier habe ich viel mehr
versuche ich natürlich möglichst viel zu erle-
Möglichkeiten als in Kroatien. Hier habe ich
ben und aufzusaugen.
Möglichkeiten, die ich in Kroatien nicht habe.
Warum haben Sie damals den Berufsweg in der P昀氀ege
eingeschlagen und sind dem weiterhin gefolgt? Was
motiviert Sie?
J.M
Was wünschen Sie sich für Ihre Zukunft?
J.M
Gelebte Diversität
Ich liebe meinen Beruf. Ich schätze es, dass ich
mit Menschen arbeiten kann und ihnen zur
Seite zu stehen darf. Am liebsten teile ich meine Freude und Spaß mit den Bewohnerinnen
und Bewohnern. Gemeinsames Lachen geht
zum Glück in allen Sprachen. Und am allerschönsten ist es, wenn ich Bewohnerinnen und
Bewohnern aus Kroatien tre昀昀e und mich mit
ihnen in meiner Muttersprache unterhalten
kann. Das gibt mir und den Bewohner:innen
ein Stück Heimat und sehr viel Motivation.
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Vielfalt